„Das krieg ich nicht gebacken!“, „Die anderen sind viel besser als ich!“, „Was bin ich wieder blöde!“
Kennst du sie auch, diese ewigen Selbstzweifel, besser bekannt als der innere Kritiker? Stehen sie uns doch so oft im Weg und halten uns vom Glücklichsein ab. Das innere Genörgle meldet sich bei dem ein oder anderen häufiger oder seltener. Manchen können die ewig bremsenden Selbstzweifel jedoch richtig zu schaffen machen. Gerade auch in beruflicher Hinsicht kann das zum handfesten Problem werden. So weit muss es aber nicht kommen. Die gut Nachricht: Es gibt ein paar Tipps und Kniffe, die gut für dich zu wissen sind, wenn das Genörgle bei dir losgehen sollte und dich wieder einmal die Selbstzweifel ausbremsen.
Ein hilfreicher erster Schritt ist es, sich vorzustellen, dieses Genörgle kommt von einem Teil deiner Persönlichkeit. Ganz oft wird er als der innere Kritiker bezeichnet. Es gibt verschiedene Modelle, wie das Teilemodell im NLP (steht für: Neurolinguistisches Programmieren), die dir diese Vorstellung vereinfachen können. Dahinter steckt die Idee, verschiedene Teile wohnen in uns. Das kannst du dir vereinfacht gesagt wie ein riesengroßes, dir inne wohnendes Netzwerk aus vielen Akteuren vorstellen, wenn du möchtest.
Der Kniff: Schenke deinen Selbstzweifeln eine Gestalt
Der Kniff ist: Du kannst dir all diese Teile auch personifiziert vorstellen. Sprich: Du kannst dir ausmalen, wie dein Kritiker wohl aussehen mag. Vielleicht ist es ein kleines Männchen mit einer grauen Baskenmütze? Oder eine Dame mit strenger Brille im Gesicht? Du kannst diesem Teil auch einen Namen verpassen. Zum Beispiel könntest du ihn Lieselotte Meckermaul oder Peter (von Miesepeter) nennen. Denn: Wenn man den Namen seines Gegenübers kennt, ist es leichter, mit ihm zu kommunizieren. Und das ist ein ganz hilfreicher Schritt in Richtung Lösung.
Schritt zwei ist es dann, diesem Teil von dir, oder wenn du es so nennen magst: diesem Persönchen in dir, einmal Aufmerksamkeit zu schenken. Wende dich ihm liebevoll zu. Hör doch einfach mal nur hin, was er zu sagen hat. Notiere das ruhig. Und stelle dann die Frage, was er denn damit Positives für dich bewirken möchte.
Checke die positive Absicht des inneren Kritikers
Dazu ist gut zu wissen, dass im NLP die Annahme besteht, dass hinter jedem Verhalten oder Tun eine positive Absicht steckt. Das heißt: Auch der innere Kritiker möchte dir im Prinzip etwas Gutes tun. Möglicherweise möchte dich dein innerer Kritiker vor etwas bewahren, zum Beispiel, dass du enttäuscht wirst. Oder aber er möchte dich in bestimmten Situationen schlichtweg schützen.
Ganz wichtig ist es, dass du dir bewusst machst, dass die innere Stimme zu irgendeinem Zeitpunkt in deinem Leben einmal sehr zweckdienlich war. Es gibt Fälle, in welchen es sein kann, dass die innere Stimme oder Selbstzweifel vor langer Zeit entstanden sind. Das können Erlebnisse in der Kindheit gewesen sein. Wenn Onkel Albert beispielsweise dem kleinen Fritz die Warnung mit dem Satz „Das kannst du nicht“ eingebläut hat, als er auf den Baum klettern wollte, dann hatte der Satz damals eine berechtigte Schutzfunktion. „Der Satz hat Fritz als Kind Orientierung gegeben. Er ist aufgrund der Wiederholung in verschiedenen Situationen im Laufe der Zeit zu seiner prägenden „Wahrheit“ geworden. Das kann zu solch inneren Anteilen führen, die sich als sehr dominant entwickeln können“, erklärt der Bamberger Diplom-Psychologe und Unternehmenscoach Benedikt Salehi. Der Knackpunkt ist jedoch: Heute ist Fritz erwachsen. Und die Schutzfunktion ist längst überholt und gar nicht mehr relevant. Das musst du dir in solchen Fällen dann bewusst machen. Sollten Peter oder Lieselotte also wieder mit „Das kannst du nicht“, anfangen, hast du nun aber die Möglichkeit zu sagen: „Danke Peter, dass du mich darauf aufmerksam machst. Aber ich möchte bitte selber entscheiden, wie ich damit umgehe.“
Daher ist es hilfreich, den Kritiker nicht als Nörgler zu betrachten, sondern vielmehr als eine Art Impulsgeber oder Ratgeber. „Den darf ich hören. Mit dem Gehörten darf ich dann entscheiden, welchen Weg ich gehe. Möchte ich ihm folgen – oder mich anders entscheiden“, so der Tipp vom Fachmann. Letztendlich gilt es, sich bewusst zu machen: Ich bin es, der das Steuer in der Hand hält und sagt, wo es lang geht – und nicht der Kritiker!
Die hilfreiche Betrachtung, den Kritiker nicht als Nörgler sondern vielmehr als eine Art Impulsgeber für dich zu gewinnen, ist ein großer Schritt in Richtung Selbstliebe und innerer Harmonie. Probier’s mal aus!
Herzlichst
Deine Christina
Lerne weitere innere Gegenspieler in meinem Buch „Be R.I.C.H – Wie du inneren und äußeren Reichtum lebst“ oder meinem dazu gehörigen Onlinekurs kennen. Ich teile darin mit dir wirkungsvolle Tools, wie du sie entmachten kannst. Erfahre in meinem persönlichen Intensiv-Coaching, wie du dich mit deinen inneren Kritiker aussöhnst, und tauche in das Gefühl von tiefen Urvertrauen ein.